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Internationaler Holocaust-Gedenktag: Welt gedenkt Millionen jüdischer Opfer des Nationalsozialismus

Am 27. Januar begeht man den Internationalen Holocaust-Gedenktag. Menschen in der ganzen Welt gedenken Millionen Opfer dieser beispielslosen Vernichtungsaktion, die von Nazis begangen wurde. Während dieses Völkermords wurden zwischen 5,6 bis 6,3 Millionen Menschen ermordet, die von Nationalsozialisten als jüdisch definiert wurden. Die Vernichtung von Juden gründete auf dem vom NS-Regime propagierten Antisemitismus. Diesen Antisemitismus schürten die Hitler-Anhänger in der damaligen deutschen Gesellschaft mit künstlich geschaffenen Feinbildern. Nach dem Ersten Weltkrieg konnten sie große Teile der deutschen Bevölkerung überzeugen, dass Juden für das ganze Übel verantwortlich wären.

Die Vereinten Nationen erklärten den 27. Januar zum Internationalen Holocaust-Gedenktag, denn am 27. Januar 1945 wurde das KZ Auschwitz befreit: Das Symbol für den Massenmord, der systematisch und industriemäßig von den Nationalsozialisten begangen wurde. In der Ukraine begeht man den Tag seit 2011, sagt Wolodymyr Wjatrowytsch, Historiker, Leiter des Instituts für nationales Gedächtnis:

O-Ton: Das ist ein wichtiger Schritt dazu, diese Tragödie, die sich auch auf dem ukrainischen Territorium ereignete, ins Gedächtnis der Gesellschaft zu implementieren.  Sagte der Historiker.  

An der Befreiung von Auschwitz 1945 hatten auch Ukrainer ihren Anteil, die in den Reihen der sowjetischen Armee gegen das Dritte Reich kämpften. Und auch unter den Befreiten gab es Zehntausende ihrer Landsleute. Ein ukrainischer Bürger, der seinen Namen in die Geschichte der Befreiung von Auschwitz eingeschrieben hatte, war Major der Roten Armee Anatolij Schapiro. Schapiro, der Jude war und aus dem heutigen Gebiet Charkiw stammte, öffnete das Tor von Auschwitz.

Insgesamt waren nach Angaben der Historiker im KZ Auschwitz zu verschiedenen Zeiten 110.000 Menschen inhaftiert, die aus der Ukraine stammten. Das waren vor allem Juden, die aus Transkarpatien nach Auschwitz verschleppt wurden, sowie sowjetische Kriegsgefangene, Ostarbeiter und Mitglieder der Organisation der ukrainischen Nationalisten.

In diesem Jahr jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, das häufig als Todesfabrik bezeichnet wird, zum 73-sten Mal. Im Jahr 2016 beging man in der Ukraine noch ein in der Holocaust-Geschichte wichtiges Datum, dennoch anders als die Befreiung von Auschwitz, in einer traurigen Hinsicht.

Am 29. und 30. September 2016 jährte sich das Massaker von Babij Jar zum 75. Mal. Diese Tragödie gilt als eine der größten einzelnen Mordaktionen im Zweiten Weltkrieg. An nur zwei Tagen Ende September 1941 wurden in Babij Jar – einer Schlucht im Nordwesten von Kiew – mehr als 30.000 Juden erschossen.



Ukraine in Davos: Korruptionsbekämpfung, Investitionen und Abwehrwaffen

Die Korruptionsbekämpfung ist eine der Prioritäten meiner Präsidentenpolitik. Dies kündigte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko beim Diskussionspanel unter dem Titel „Zentral- und Ost-Europa: Neue Tagesordnung auf dem Kontinent“ am Freitag in Davos an. Er betonte, dass alle seine Initiativen bei der Korruptionsbekämpfung sowohl im Ausland als auch innen des Landes unterstützt werden.   

O-TON: Ich habe die Korruptionsbekämpfung in der Ukraine nicht wegen der Visa-Liberalisierung oder der IWF-Tranche initiiert. Ich mache das deswegen, dass die Korruptionsbekämpfung die Priorität meiner Präsidentenpolitik ist. Ich habe unabhängige Antikorruptionsorgane - das Antikorruptionsbüro und die Antikorruptionsstaatsanwaltschaft gebildet, die heute gemeinsam mit anderen Institutionen sehr effizient arbeiten und erste Resultate demonstrieren.  

Lieferung von Abwehrwaffen an die Ukraine sowie auch die friedensstiftende Mission im Donbass seien auch im Fokus der bilateralen Verhandlungen zwischen der Ukraine und den USA am Freitag im Rahmen des Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos. Dies sagte der Präsident Petro Poroschenko in einem Interview dem US-Medienunternehmen Bloomberg. Es seien bilaterale Treffen mit dem US-Staatssekretär Rex Tillerson und dem US-Präsidenten Donald Trump geplant. In einem Interview dem US-Medienunternehmen Bloomberg hat der ukrainische Präsident auch über die Erwartungen an die Zusammenarbeit mit dem IWF erzählt. Die nächste IWF-Tranche erwarte Poroschenko bereits im April.  Im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos hielt der ukrainische Staatschef auch eine Rede beim Diskussionspanel unter dem Titel „Zentral- und Ost-Europa: Neue Tagesordnung auf dem Kontinent“.

Am Vortag hat der ukrainische Präsident am traditionellen ukrainischen Frühstück im ukrainisches Haus teilgenommen, das zum ersten Mal in Davos unter dem Motto: „Ukraine: Kreativität, Innovationen. Möglichkeiten.“ eröffnet wurde. In einer Rede beim Frühstück versprach Poroschenko, die Ukraine solle TOP-50 der Rangliste Doing Business aufsteigen.  

O-TON: Über 80 Weltunternehmen haben sich an mich mit einem Vorschlag gewendet, Treffen zur Erörterung verschiedener Projekte durchzuführen. Dies zeugt davon, inwieweit die Ukraine heute unter Investoren populär ist und inwieweit sie an unserem Erfolg glauben.  Verlieren Sie, bitte,  Zeit nicht! Erwarten Sie Juni, Juli, August oder gar Herbst nicht! Sie sind zur richtigen Zeit am richtigen Ort – hier im Ukrainischen Haus in Davos! Wir warten auf Sie, Investoren!

Höchster Repräsentant der Ukraine, der Präsident Petro Poroschenko hatte in Davos ein breites Programm. Im Rahmen des Arbeitsbesuches des Präsidenten Poroschenko in Davos fanden bilateralen Treffen mit einigen Staats- und Regierungschefs, Leitern von Internationalen Organisationen sowie mit CEOs und Weltinvestoren statt.  Insgesamt ca. 20 Treffen.

Das Weltwirtschaftsforum wurde in diesem Jahr vom 23-ten bis zum 26-ten Januar unter dem Motto: „Für eine gemeinsame Zukunft in einer zerrütteten Welt" durchgeführt.



Tag staatlicher Einheit in der Ukraine begangen

Am 22-ten Januar begeht man in der Ukraine den Tag der staatlichen Einheit. Damals, im Januar 1918 wurde die Ukrainische Volksrepublik geschaffen und auf dem Territorium der Österreichisch-Ungarischen Monarchie wurde die West-Ukrainische Volksrepublik gegründet. Im Dezember 1918 haben der beiden Staaten den Vorvereinigungsvertrag in Fastiw unterschrieben. Am 22-ten Januar 1919 wurde dieser Vertrag, der in die Geschichte als eine Akte „Sluka“ (auf Deutsch Vereinigung) bekannt ist - die Akte der Vereinigung der ukrainischen Gebiete, in Kyjiw auf dem Sofien-Platz veröffentlicht. Es wurde eine Vereinigung von Galizien, der Bukowina, Ungarischen Rus und Dnipro-Ukraine in einen einheitlichen Staat – in die Ukrainische Volksrepublik deklariert. Mit dieser Akte wurde de facto bestimmt, es existierte nicht mehr die frühere Verteilung der Ukraine und ihre Grenze durch den Podil-Fluss Zbrutsch. Zur Fahne des einheitlichen Staates standen Menschen, die nach ihrer Herkunft, Ausbildung, Vermögenslage, nach Sitten und Bräuchen unterschiedlich waren. Das Verständnis dessen, dass nur ein einheitliches Volk eine Nation ist, vereinigte sie. Ein Jahrhundertelang getrenntes Dreißigmillionen-Volk hat sich nicht nur befreit, sondern ohne lange Parlamentsdebatten zu einem einheitlichen ukrainischen Staat zusammengeschlossen. Und obwohl der Staat in dieser Zeit die Einheit und Unabhängigkeit nicht bewahren konnte, war die Akte "Sluka" die Verkörperung des uralten Traums der Ukrainer vom eigenen souveränen Staat geworden, betonte in seinem Auftritt am Montag der ukrainische Präsident Petro Poroschenko.

O-TON: Es wäre ein Fehler, über die Niederlage der ukrainischen Revolution zu sprechen. Die Revolution hat ihre Ziele nicht erreicht, hat aber die ukrainische Gesellschaft verändert. Auf ihrer Grundlage entwickelte sich das Leben in der Ukraine weiter. Gäbe es damals keinen 4-ten Verfassungsuniversal der Ukrainischen Volksrepublik und der Akte der Vereinigung, hätte es auch heutzutage keine unabhängige Ukraine gegeben, die fast einstimmig beim Referendum 1990 unterstützt worden war.

Der Präsident rief alle Mitbürger auf, eine richtige Lehre aus der Geschichte zu ziehen.

Anlässlich des Tages der staatlichen Einheit bildete man zum elften Mal in der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw eine Menschenkette über eine Zentralbrücke, die das linke Ufer mit dem rechten verbindet. Mit dieser Aktion wollen Kyjiwer und Gäste der Hauptstadt für Einheit der ukrainischen Gebiete und ukrainischen Volks demonstrieren. Die erste Menschenkette wurde vor 28 Jahren am 21-ten Januar 1990 zwischen Kyjiw und Lwiw gebildet.  Nach offiziellen Angaben nahmen an dieser Veranstaltung ca. 450 000 Ukrainer, nach inoffiziellen bis drei Millionen teil. Das war die erste Aktion anlässlich des Jahrestages der staatlichen Einheit. Und noch in der Sowjetzeit.

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